Hier wächst unser Wein.

Lagenbekenntnis.

Unsere Weinberge und ihre Eigenheiten kennen wir nur zu gut. Es ist eine alte Weisheit unter Winzern, dass manche von ihnen Jahr für Jahr außergewöhnliche Weine hervorbringen. Das Wissen um diese besonderen Stückchen Land wird seit unzähligen Generationen weitergegeben und vertieft. Die gerade stattfindende Lagenklassifikation ist also die logische Konsequenz unserer über 1000 Jahre alten Weingeschichte. Gemeinsam mit neun gleichgesinnten Winzerkollegen der Region sind wir stolze Gründer der 1992 ins Leben gerufenen Vereinigung Österreichische Traditionsweingüter. Erklärtes Ziel ist es, die bedeutendsten und herausragendsten Weinbergslagen des Donauraums zu klassifizieren. Ein Riesenprojekt! Heute zählen wir eine Vielzahl von Mitgliedern entlang der Donau und arbeiten bereits seit 30 Jahren an dieser Aufgabe.

Mehr zur Klassifikation: www.traditionsweingueter.at

Thal

Thal, ein uraltes Familienerbe und deshalb von unschätzbarem Wert für uns. Ein paar Parzellen befinden sich schon seit Anbeginn der Gutsgeschichte in Familienhand. Hier kultivierten unsere Vorfahren 1856 ihre ersten Weinstöcke.

Die markante aber sanft geneigte Gekändekante liegt unweit südlich des Weinguts und wurde schon vor Generationen in weitläufigen Terrassen angelegt. Hier sind die Reben in besonders kalkhältigem Löss verwurzelt, der mit grobkörnigem Quarzsand durchmischt ist. Das bildet einen hellen und kühlen Weinbergsboden. 1936 pflanzte Ludwig I. hier eine der frühesten reinsortigen Veltliner Rebanlagen des Kamptals aus. Die nunmehr über 80 Jahre alten Stöcke gehen zurück auf eine Zeit, in der Menge noch keine große Rolle spielte: es sind schmalschultrige Trauben, eher locker-beerig, geprägt vom feinwürzigem Urgeschmack des Veltliners. Eine authentische Rebgenetik, die wir bis heute weiter selektionieren und vermehren, um sie in unseren Weinen erlebbar zu machen.

Wissenswertes

Rebalter 15-80 Jahre
Boden Löss, Quarzsand
Seehöhe 230 - 280 m
Neigung bis zu 23°
Ausrichtung S - SSW
Ort Langenlois
Lage 48°27'45.0"N 15°40'19.7"E

Kittmannsberg

Der Kittmannsberg befindet sich auf einem markanten Hochplateau im Westen von Langenlois. Mit einer Seehöhe von bis zu 365 m gehört er zu den höchst gelegenen Lagen des Kamptals. 1353 wird er als 'Chotmannsperig' erstmals in Niederschriften festgehalten. Ein Name, der vermutlich auf den ursprünglichen Besitzer dieses Weinberges zurückgeht. Er öffnet sich wie ein antikes Amphitheater gegen Südosten nach Langenlois hin und empfängt die ersten Sonnenstrahlen am Morgen. Die charakteristische, kesselförmige Einbuchtung ist verantwortlich für das hervorragende Kleinklima, dass lange Reifeperioden begünstigt.

Wir kultivieren mehrere Terrassen, die sich überwiegend im oberen Drittel der Lage befinden. Unsere Reben wurzeln hier auf einem Boden mit besonders feiner Mineralstruktur, der aus Lösslehm und kalkreichen Tonen besteht. Das sind Spuren eines vergangenen, flachen Meeres (Paratethys), das bis nach Langenlois reichte. Die hier wachsenden Veltliner sind extraktreich, zeigen meist einen gelben Fruchtausdruck und sind von seidig-würziger Mineralität geprägt.

Wissenswertes

Rebalter 30-50 Jahre
Boden Lösslehm, kalkreiche Tone
Seehöhe 275-365 m
Neigung bis zu 17°
Ausrichtung SO-OSO
Ort Langenlois
Lage 48°28'18.2"N 15°38'46.9"E
Klassifikation Erste Lage

Schenkenbichl

Auf dem Schenkenbichl werden bereits seit vielen Jahrhunderten Reben kultiviert. Er grenzt direkt nördlich an die Stadt Langenlois an. Der Name blieb seit den ersten Aufzeichnungen von 1402 unverändert. Namensgebend war vermutlich eine alte Weinschenke am Fuße des Hügels (altd. Bühel). Eine gewisse Exposition zum Westwind hält die Temperatur des Südhangs trotz intensivem Sonnenlicht relativ kühl. Er ist von kleinen und größeren Terrassen geprägt, die, in unserem Fall, genau an der oberen Grenze liegen, auf rund 315 m Seehöhe. Sie grenzen direkt an die Lagen Käferberg und Steinhaus. Hier oben wurzelt unser Veltliner auf metamorphem Gestein, großteils dunkler Amphibolit. Der felsige Untergrund manifestiert sich in Form von tiefer, subtiler Frucht und rauchiger Salzigkeit, was den hier wachsenden Veltliner unverwechselbar macht.

Nach unten hin, zur Stadtgrenze, flacht der Hang zunehmend ab, der Boden verändert sich. Im Jahre 1955 fasste Dr. Bruno Hiedler den wegweisenden Entschluss, auf der unteren Parzelle der Lage Weißburgunder-Stöcke auszusetzen, und zwar wegen der guten Drainage-Eigenschaften und des Bodenprofils dieses Abschnitts. Es sind die ältesten Weißburgunder-Reben des Donauraums (Weißburgunder Maximum). Sie wachsen auf den geologischen Überresten des alten Loisbach-Tals. Ein schottriger Untergrund, überweht von kalkigem Löss und durchsetzt mit kristallinem Schutt.

Wissenswertes

Rebalter 25-65 Jahre
Boden Amphibolit, Gneis, Löss
Seehöhe 230-315 m
Neigung bis zu 29°
Ausrichtung SSO
Ort Langenlois
Lage 48°28'55.0"N 15°39'53.0"E
Klassifikation Erste Lage

Käferberg

Der Langenloiser Käferberg zählt mit seiner einzigartigen Geologie und Höhenlage zu den herausragendsten Weinbergen im Kamptal. Der Name dieser Lage, erstmals 1317 als "Cheuerperg" erwähnt, lässt vermuten, dass er auf einen früheren Besitzer zurückgeht. Eine weitere Erklärung könnte jedoch in der Form des Hangrückens liegen, denn von Osten betrachtet ähnelt er dem Schild eines Käfers.

Die Terrassen und Gärten liegen zwischen 310 und 365 Metern Seehöhe in südlicher und südöstlicher Exposition. Der Boden des Käferbergs gleicht keinem anderen in Langenlois. Auf engem Raum wechseln hier alte, kristalline Felsbruchstücke wie Amphibolite, Gneise und Glimmerschiefer, mit tonigen Meeressedimenten (Tonmergel) und seltenen Kiesen, die vor 16 Millionen Jahren im Meer der Paratethys abgelagert wurden. Darunter befinden sich Sande sowie feste Gesteinsformationen der böhmischen Masse. Unsere Rebstöcke wachsen in einer Höhe von etwa 340 Metern auf zwei Terrassen an der Südostflanke des Weinbergs, wo sich über die Jahrtausende auch etwas Löss abgelagert hat und dem Boden seine kalkigen Eigenschaften verleiht. Die kleinen Früchte der in den 1940er-Jahren gepflanzten Rebstöcke erreichen hier eine außergewöhnliche Dichte und Konzentration. Durch die Höhenlage ernten wir auch in warmen Jahrgängen und bei später Lese Trauben mit gutem Säuregerüst. Diese salzig-mineralische Frische bildet einen markanten und spannenden Kontrast in den Käferberg Weinen.

Wissenswertes

Rebalter 25-85 Jahre
Boden Kristallin, Tonmergel, Löss
Seehöhe 310-365 m
Neigung bis zu 19°
Ausrichtung S-SO
Ort Langenlois
Lage 48°29'36.6"N 15°41'15.2"E
Klassifikation Erste Lage

Steinhaus

Es handelt sich hier um die steilste Lage in Langenlois, die bereits seit 1394 dokumentiert ist, damals noch 'Stainhaws' geschrieben. Der Name leitet sich vermutlich von den kleinen Trockensteinhäuschen ab, die als Unterstände dienten und deren Überreste man heute verstreut in den Weingärten findet. Diese Häuschen wurden mit jenen Steinen gebaut, die bei der Anlage der Terrassen als Schutt anfielen und auch zur Errichtung der Trockensteinmauern verwendet wurden. Bis heute prägen diese kleinen und teils schmalen Terrassen das Bild des steilen Südhangs.

Der felsige Untergrund besteht vor allem aus Gneisen und dunklen Amphiboliten, die von Quarz- und Feldspat-Adern durchzogen werden. Auf dem kargen Gestein konnte sich nur ein wenige Zentimeter schmaler, humoser Oberboden halten. Die Reben müssen tief in die kleinen Spalten und Ritzen des verwitternden Gesteins vordringen, um an die Wasseradern zu gelangen. Der schroffe und felsige Boden erwärmt sich in der Sonne leicht, und so kommt es in den frühen Nachtstunden zu einem warm-kalt Kontrast zwischen Boden- und Lufttemperatur. Dieses Mikroklima, in Kombination mit dem kargen Urgesteinsboden, schafft beste Voraussetzungen für kühle und spannungsgeladene Rieslinge.

Wissenswertes

Rebalter 20-45 Jahre
Boden Gneis, Amphibolit, Quarz
Seehöhe 230-360 m
Neigung bis zu 29°
Ausrichtung S
Ort Langenlois
Lage 48°28'56.0"N 15°39'40.0"E
Klassifikation Erste Lage

Gaisberg

Im Jahr 1341 wurde die Lage erstmals schriftlich in den Archiven als 'Gaizperch' festgehalten. Es gibt zwei mögliche Erklärungen für den Namen: Zum einen stand die Geiß früher symbolisch für Fruchtbarkeit und der Weinberg wurde möglicherweise aufgrund eines fruchtbaren Bodens und reicher Ernte so benannt. Vielleicht aber weideten vor Jahrhunderten auch Ziegen (Geißen) auf den uralten Terrassen. Wo auch immer der Ursprung liegt, lässt sich heute nur vermuten.

Der Gaisberg ist eine bis auf 335 m reichende Hanglage mit steiler Ostflanke zum Weinort Straß und einer etwas flacheren Hauptausrichtung nach Süden zum Weinort Kammern. Die pannonische Wärme aus der südöstlichen Donauebene streift bereits frühmorgens über diesen exponierten Weinberg auf ihrem Weg flussaufwärts. Dadurch entsteht ein etwas milderes Kleinklima, und die Trauben gelangen etwas früher zur Reife. Dies verlieh dem Gaisberg in der historisch kühleren Klimaphase eine besondere Bedeutung und machte ihn zu einer der bedeutendsten Lagen im Kamptal.

Der Boden ist sehr heterogen und umfasst eine Vielzahl kristalliner und metamorpher Gesteine. Wir bewirtschaften hier zwei Terrassen: Eine im obersten Drittel der Lage, wo unsere Reben einen kargen und felsigen Untergrund aus Paragneis durchwurzeln. Stellenweise treten auch Marmor, Granite und Amphibolit-Linsen ans Tageslicht. Eine weitere, kleine Parzelle (20% unserer Fläche) liegt am südlichen Hangausläufer, wo die Wurzeln überwiegend auf eine Mischung aus kalkreichem Löss und Kristallin-Schutt stoßen. Dadurch entstehen hier feminin gezeichnete Rieslinge mit warmem, expressivem Fruchtausdruck und seidiger Mineralik.

Wissenswertes

Rebalter 30-45 Jahre
Boden Gneis, Marmor, Löss
Seehöhe 210-335 m
Neigung bis zu 25°
Ausrichtung SO-SW
Ort Straß, Kammern, Zöbing
Lage 48°28'35.0"N 15°43'24.5"E
Klassifikation Erste Lage

Heiligenstein

Der Heiligenstein zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Weinbergen in Österreich. Heute genießen die Lage und ihre charakterstarken Rieslinge internationalen Ruhm. 1280 findet man seine erste schriftliche Erwähnung unter dem Namen Hellenstein. Lange Zeit wurde vermutet, dass dieser an eine frühere Form des Wortes "Hölle" angelehnt war, was logisch erschien, weil die Sonne den ganzen Tag über auf den Südhang brannte und den hier arbeitenden Menschen höllisch einheizte. Tatsächlich aber bedeutet „Hel“ auf mittelhochdeutsch „glänzend, licht“ (ergo: der helle Berg), die Mundart machte daraus über die Jahrhunderte dann den Heiligenstein.

Besonders interessant und einzigartig ist seine Geologie. Der Heiligenstein ist eine geologische Insel innerhalb Europas. Dieser ursprünglich waagrecht liegende Sedimentkomplex, bezeichnet als Perm von Zöbing, ist in der geologischen Phase im Erdaltertum vor 248-290 Mio. Jahren in die Tiefe gesunken, ehe er im heutigen Kamptal wieder durch die Erdkruste brach. Die mächtigen Schichten waren Wüstenklima und Vulkanismus ausgesetzt. Die Feldspatreichen, rotbraunen Sandsteine und die groben Konglomeratgesteine reichen bis an die Oberfläche. In dem Gesteinspaket lassen sich Reste versteinerter Pflanzen und Gerölle vulkanischer Quarzporphyre finden - hunderte Elemente die in unterschiedlichen Mikrodosen von den Reben absorbiert werden. Auf diesem Boden entstehen Weine, die sich gleichfalls durch ihre Einzigartigkeit auszeichnen.

Wissenswertes

Rebalter 30-60 Jahre
Boden Sandsteinkonglomerat
Seehöhe 215-350 m
Neigung bis zu 32°
Ausrichtung SW
Ort Zöbing
Lage 48°28'55.7"N 15°42'28.1"E
Klassifikation Erste Lage